Liebe Buddhistinnen,
liebe Buddhisten,
liebe Interessierte,

dieser Newsletter hat mehrfach etwas Besonderes zu bieten. Er ist der 50. seiner Art und wie unser Magazin „Buddhismus in Österreich“, hat er ein neues Erscheinungsbild. Auch informationstechnisch gibt es dazu eine Neuerung. Wir haben einen eigenen NEWS Bereich auf unserer Website erstellt. Damit seid ihr noch besser über die Aktivitäten der ÖBR und das buddhistische Leben in Österreich informiert!
 
Das waren die guten Besonderheiten und Nachrichten dieses Newsletters. Die nicht so gute betrifft die aktuelle Situation der laufenden Krise durch die Pandemie. Wir befinden uns in der 4. Woche großer Einschränkungen, in der Hoffnung auf langsame Rückkehr in den nächsten Monaten zu dem, was wir üblicherweise als „normal“ bezeichnen würden. Nachdem aktuell alle Veranstaltungen bis Ende Juni ausgesetzt sind, betrifft das auch unsere jährlichen Vesakh-Feiern in allen Bundesländern, aber auch das internationale UN-Vesakh-Fest in Bangkok. Weltweit sind alle Vesakh-Feste heuer abgesagt. Wir haben zurzeit auch noch keinerlei Informationen darüber, ab wann in unseren Tempeln und Zentren wieder der Normalbetrieb aufgenommen werden kann.

Bis dahin möchten wir euch nochmal auf die vielen virtuellen Angebote verweisen, die sich in der Zwischenzeit zahlreich etabliert haben. Falls es eine erste Information der Aufhebung der Schließung unserer Tempel und Zentren für die Praxis gibt, werden wir sofort umfassend informieren.

Grundsätzlich wollte ich in dieser Einleitung zum Newsletter auch einiges über die aktuelle Corona-Krise schreiben. Nachdem dieser Text für ein Vorwort dann doch zu lange geworden ist, gibt es ab sofort ein neues Format. Unter dem Titel „Gedanken zur Zeit“ möchte ich in unregelmäßigen Abständen über gerade wichtige Entwicklungen ein paar persönliche Überlegungen anstellen. Ihr findet hier gleich zu Beginn meinen ersten Beitrag als Text, aber auch als Audio-Beitrag.

Ich hoffe, dass ihr alle gut durch diese Zeit kommt und möglichst wenig Leidvolles geschieht. Vor allem wünsche ich euch viele heilsame Bedingungen und Möglichkeiten durch diese Ausnahmesituation und die nötige Kraft und Inspiration, diese bestmöglich zu nutzen.

Ich wünsche uns allen, dass wir den nächsten Newsletter unter besseren Bedingungen verfassen und lesen dürfen, alles Gute und bleibt gesund!
 
In Verbundenheit,
Gerhard Weissgrab
Gedanken zur Zeit, April 2020
Es sind das nicht meine ersten Gedanken, die ich zur aktuellen Corona-Krise zu Papier, bzw. auch in Radiosendungen zu Gehör bringen durfte. Die Situation hat sich in diesen Tagen und nun schon Wochen selbstverständlich laufend gewandelt.

Leider nicht zum Besseren. Bisher lag mein Fokus immer stark auf den heilsamen Begleiterscheinungen dieser großen Herausforderung, ohne deswegen auf die vielen Menschen zu vergessen, für welche diese Krise spontan schlimme Folgen hatte.
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ÖBR Hospiz-BegleiterInnen bieten Gespräche an
Durch die sich ausbreitende Corona-Pandemie ist immer häufiger Hilfe von Nöten. Unser Hospiz-Verein hat ehrenamtlichen MitarbeiterInnen, die in Gesprächen geschult sind und Begleitung anbieten.
Wir sind spezialisiert auf psychosoziale Begleitung für schwerkranke Menschen, für deren Angehörigen und für Trauernde. Unser Angebot ist kostenlos und kann in diesen Zeiten per Telefon, WhatsApp, Skype oder andere Medien durchgeführt werden. 
 
In Fällen schwerer Trauer können wir auch psychotherapeutische Hilfestellung leisten, soweit es unsere Kapazitäten zulassen.
 
Wenn Sie Unterstützung benötigen, kontaktieren Sie unsere ÖBR Hospiz Koordinatorin: DGKS Ingrid Strobl, Supervisorin/Psychotherapeutin: Tel. 0650/523 38 03

Wir wünschen allen LeserInnen dieser Nachricht und deren Umfeld gute Gesundheit!
Praxis daheim
Durch die Hygienemaßnahmen sind wir gezwungen zuhause zu bleiben und die Gemeinschaft zu meiden. Die Gemeinschaft ist aber die „dritte Säule" der Zuflucht zu Buddha, Dharma und Sangha, also sehr wichtig. Die elektronischen Medien können eine kleine Hilfestellung geben. 
 
Manche Praxisgruppen und buddhistische Lehrer*innen haben bereits „Webcasts" eingerichtet, damit die gewohnte Praxis auch von zu Hause aus weitergeführt werden kann: Geleitete Meditationen im interaktiven Online-Meditationsraum

Nutzen wir die Gelegenheit zur Praxis, zur Meditation, zu Wunschgebeten und zu weiteren heilsamen Übungen - 84.000! - die der Buddha hinterlassen und uns in den Worten unserer Meister*innen übertragen hat. Jetzt ist es Zeit, uns mit uns selbst zu beschäftigen, unseren Geist zu klären, inneren Frieden zu finden und gleichzeitig zu wissen, dass tausende Menschen zur gleichen Zeit ebenfalls praktizieren. 

Dabei ist es nicht notwendig, die anderen auch zu sehen, oder bei ihnen zu sein, es genügt sich zu vergegenwärtigen, dass viele im Geiste beisammen sind. So können wir ein heilsames Gedankenfeld erzeugen, das vermutlich auch zur schnelleren Überwindung der Krise beitragen wird.

Tägliche Stunde der gemeinsamen Praxis:
7.00 Uhr und 8.00 Uhr am Morgen
20.00 Uhr und 21.00 Uhr am Abend


Um rege Beteiligung wird gebeten – wer die Früchte seiner/ihrer Praxis teilen will kann das ja in Form einer gemeinsamen Widmung tun: "Mögen alle fühlenden Wesen frei sein von Leiden und mögen sie niemals getrennt sein vom höchsten Glück."
BUDDHISTISCHE SPIRITUALITÄT: ÖKOLOGISCH KONNOTIERT
Buddhistische SpiritualitätIm Rahmen der Seminarreihe „Klimagerechtigkeit: Ethische Reflexion und transformatives Handeln“ der Donau-Universität Krems fand am 21.2. in Wien ein Podiumsgespräch zum Thema „Ökologische Spiritualität und Klimakrise: Perspektiven der Religionen“ statt.

Dabei stellten hochrangige Vertreter österreichischer Kirchen und Religionsgemeinschaften Lösungsansätze zur Frage vor, welche Rolle die Religionen spielen könnten, um ein Umdenken der Menschen in Bezug auf die Klimakrise zu bewirken.
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Von der Natur zur Buddha-Natur
Wir alle lieben Natur. Es fasziniert mich immer wieder, wie an den ersten warmen Frühlingstagen die Menschen in die Wälder strömen, jung und alt, arm und reich, konservativ und liberal.

„Wir alle kommen aus der Natur. Wir sind ein Bestandteil der Natur, ja, wir sind Natur“, sagt Gyalwang Drukpa.

Doch was meinen wir eigentlich, wenn wir von Natur sprechen? Für die meisten von uns ist Natur wohl zum Sehnsuchtsort geworden, zu einem Zufluchtsort. Doch das war nicht immer so. Unsere Kulturgeschichte, zumindest die abendländische, erweckt den Eindruck, die Natur war ein Feind, der gebändigt und bezwungen werden musste. Das hängt nicht wenig mit einem patriarchal geprägten Gottesbild zusammen, das sich mit dem Sesshaft-Werden und dem Entstehen der Landwirtschaft im nahen Orient entwickelt hatte. Mit Beginn der „Agri-kultur“ wurde Kultur zusehends als Gegensatz zur Natur erlebt. In anderen Kulturen hingegen wurde und wird Natur an sich als göttlich oder heilig empfunden, ohne sie auf naive Weise zu idealisieren.

Auszug des Artikels von Tom Klien im ÖBR Magazin 04-06/2020
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Kai Romhardt im ÖBR Magazin Interview
Unter dem Motto „Wahrer Erfolg jenseits von Kalkül und Strategie“ fand Ende 2019 in Wien im Rahmen des Netzwerkes Achtsame Wirtschaft ein Achtsamkeitsseminar unter der Leitung von  Dr. Kai Romhardt statt. Dabei wurden den Teilnehmern Wege aufgezeigt, wie sich der Mensch durch Achtsamkeit und Absichtslosigkeit mit dem Wesentlichen verbinden kann. ÖBR-Redakteur Manfred Krejci befragte Dr. Kai Romhardt am Rande der Veranstaltung in einem Interview zu seiner Begegnung mit Zen-Meister Thich Nhat Hanh, zum Thema Klimawandel aus buddhistischer Sicht und zu seiner Initiative „Netzwerk Achtsame Wirtschaft“.

Kai ist Initiator und Vorsitzender des Vereins „Netzwerk Achtsame Wirtschaft“, der sich seit 2004 für ein bewussteres ökonomisches Handeln und Denken auf allen Ebenen einsetzt. Er ist zudem Autor mehrerer Bücher zum Thema Achtsamkeit. Mehr Informationen: www.achtsame-wirtschaft.de

Die im Mai 2011 gegründete Regionalgruppe Wien widmet sich der Kultivierung von Achtsamkeit, um heilsame ökonomische und ökologische Ideen zu entwickeln. Dies geschieht durch Meditations- und Austausch-abende, Achtsamkeitsseminare, Achtsamkeitsretreats sowie Mindful Co-Working Days.
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Buddhismus im Radio
LEBENSKUNST SPEZIAL
So., 17.5.2020, 7.05 Uhr, Ö1

zum Gartenschwerpunkt Botanicum: Paradiesgärten in den Religionen
Erleuchtung, Weisheit und Mitgefühl: Im buddhistischen Zentrum Rangjung Yeshe Gomde bei Scharnstein in Oberösterreich verbreitet ein besonderer Garten mit seinen Pflanzen, seinem Brunnen und dem Stupa, jenem Bauwerk, das Buddha und seine Lehre, den Dharma, symbolisiert, eine eigene Stimmung. Vor einigen Jahren noch ein Parkplatz, erstrahlt der Weisheitsgarten nun vor allem im Frühling in den prächtigsten Farben. Nicht nur für Buddhistinnen und Buddhisten ein Ort, um neue Energie zu tanken. Gestaltung: Lena Göbl

Lebenskunst – Begegnungen
Do., 21.5.2020, 7.05 Uhr, Ö1
Liebe, Mitgefühl und Lebenslicht: Die deutsche tibetisch-buddhistische Nonne Carola Roloff alias Bhiksuni Jampa Tsedroen
„Bhiksuni Jampa Tsedroen“ ist ihr monastischer Name auf Sanskrit, was soviel wie „Liebe Mitgefühl Lebenslicht“ bedeutet. Carola Roloff wurde in eine protestantische Familie in Holzminden in Deutschland hineingeboren und konvertierte mit 21 Jahren zum Buddhismus. Sie absolvierte eine Ausbildung bei einem tibetischen Lama, hatte 1981 ihre Noviz-Ordination als buddhistische Nonne und 1985 ihre volle Ordination in Taiwan auf Empfehlung des Dalai Lama. Die deutsche tibetisch-buddhistische Nonne Carola Roloff ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Hamburg und setzt sich unter anderem als Feministin für Frauenrechte ein. Maria Harmer hat mit Carola Roloff alias Bhiksuni Jampa Tsedroen gesprochen.

Lebenskunst – Begegnungen am Sonntagmorgen
So., 24.5.2020, 7.05 Uhr, Ö1
Klimagerechtigkeit und Religionen: Um Klimagerechtigkeit und welchen Beitrag Religionsgemeinschaften dazu leisten können, ging es bei einer interreligiösen Podiumsdiskussion im Rahmen einer Seminarreihe der Donau-Universität Krems. Gastgeberin waren die serbisch-orthodoxe Gemeinde im 3. Bezirk in Wien und ihr Bischof Andrej Cilerdzic, Teilnehmende kamen aus verschiedenen christlichen Konfessionen, aus dem Islam und aus dem Buddhismus. In vielen Punkten waren sich die Religionsvertreterinnen und -vertreter einig, besonders in einem: Ohne Solidarität über geographische, weltanschauliche oder religiöse Grenzen hinweg ist keine Klimagerechtigkeit möglich. Gestaltung: Judith Fürst
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