Über die Allumfassende Liebe
Mögen alle Wesen glücklich, froh und sicher sein, alles was lebt, ob schwach oder stark, lang, groß, kurz oder klein, sichtbar oder unsichtbar, nahebei oder entfernt, geboren oder im Entstehen begriffen, mögen alle Wesen glücklich sein!

Niemand täusche einen anderen noch verachte er irgendein Wesen, so gering es auch sein mag. Möge niemand im Haß oder Zorn einem anderen Übles wünschen! Wie eine Mutter mit Gefahr ihres eigenen Lebens ihr einziges Kind überwacht und schützt, so umfange man liebend mit einem grenzenlosen Geist alles Lebendige, so umfasse man liebend mit wohlwollender, unbegrenzter Güte die Welt.

Ob man geht oder steht, sitzt oder liegt, sobald man erwacht ist, übe man achtsam diesen Gedanken und verwirkliche so, auf die höchste Weise zu leben. Wer das Unwissen aufgegeben hat und die tiefe, von sinnlichem Begehren freie, auf Tugend gegründete Innenschau gewonnen hat, der ist vollkommen, für den wird es keine Wiedergeburt mehr geben.

(Sutta-Nipata 143-152, Nyanaponika Mahathera)