Österreichische Buddhistische Religionsgesellschaft

 
  Licht ins Dunkel  
  So wie jedes Jahr war ich auch an diesem 24. Dezember wieder Teil der großen ORF-Spendenaktion „Licht ins Dunkel“ und Gesprächsteilnehmer der „Runde der Weltreligionen“. Ich versuche hier kurz meinen Beitrag wieder zu geben.
Die Frage des Moderators lautete sinngemäß: Welchen Beitrag kann ihre Religionsgemeinschaft für eine bessere Welt leisten?
Meine Gedanken dazu: „Es sind die Menschen, die Praktizierenden der einzelnen Religionen, die einen Beitrag leisten müssen, die einzelnen Religionen liefern die Philosophie, die Methoden und die Werkzeuge dafür.
 

Aus buddhistischer Sicht möchte ich aus dem großen Werkzeugkasten der Lehre nur drei Gedanken heraus greifen.

Da ist erstens die Eigenverantwortung. Es ist wichtig, dass wir erkennen, dass wir selbst es sind, die letztendlich die Verantwortung für unsere Handlungen tragen. Wir können diese Verantwortung an niemand anderen delegieren, auch nicht an eine höhere Macht. Weiter ist es auch wichtig zu erkennen, dass wir auch eine Verantwortung dafür tragen, dass die Welt eben so aussieht, wie sie zurzeit aussieht.

Und damit komme ich zum 2. Gedanken, zum Erkennen, zur Einsicht. Es geht darum, zu erkennen wie die Welt wirklich ist. Zu erkennen, dass wir die Welt im Grunde immer durch unsere Brille sehen, aber nicht so, wie sie wirklich ist. Es geht darum, zu erkennen, wie sie wirklich ist und dann auch unsere Handlungen nach diesen Einsichten auszurichten. Wir müssen darauf achten, dass wir nicht den neuen und modernen Rattenfängern auf den Leim gehen, wir sollen immer versuchen zu sehen, welche wahren Motive hinter den verschiedenen Botschaften stecken.

Und beim 3. Gedanken geht es mir um den Weg der Mitte. Aufgrund der Biographie des historischen Buddhas, der im Luxus geboren und aufgewachsen ist, sich danach auf der Suche nach Befreiung den Asketen angeschlossen hat und beides als nicht zielführend und heilsam erkannt hat, gilt der Buddhismus auch als ein Weg der Mitte. Wir leben gerade heute in Zeiten, in denen sehr stark in Extremen gedacht wird und sehr polarisierend gehandelt wird. Es geht darum, sich von dieser Polarisierung zu lösen und die Antworten und Lösungen viel mehr in der Nähe der Mitte zu suchen.

Wenn wir das irgendwie schaffen in unser Leben zu bringen, dann schaffen wir es vielleicht auch, Gier in Großzügigkeit, Hass in Mitgefühl und Ignoranz in Weisheit zu verwandeln!


linksvom Moderator: OKR Karl Schiefermayer (evang. Kirche) und Toni Faber (kath. Kirche). Die beiden Vertreter vom Judentum und dem Islam wurden mittels Videoaufnahme zugespielt.
 

Bericht: Gerhard Weissgrab
Fotos: Marco Uschmann
 
     
     
 

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